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Das Wappen der Gemeinde |
Das Wappen von Oberalben
Im Jahre 1983 wurde das Oberälber Wappen von der Bezirksregierung
Neustadt genehmigt. Es deutet in Symbolen und Farben auf die Vergangenheit
hin : Der silberne, gewellte Schrägbalken stellt den Dorfbach, die
Kuralb dar, der goldene Löwe zeigt die einstige Zugehörigkeit zum
Herzogtum Pfalz - Zweibrücken hin, die Blaue Farbe erinnert an die
frühere Lage in der Grafschaft Veldenz.Schließlich weisen die Buchstaben
A U auf das Amt Ulmet hin, das später Bürgermeisterei Ulmet war,
zu der Oberalben bis zur Neubildung der Verbandsgemeinde Kusel im
Jahre 1972 zugeordnet war.
Erklärung des Ortsnamens Oberalben
Das Wort "alb" ist wahrscheinlich keltischen Ursprungs, bedeutet
Bach und weist auf die , unseren Ort durchfließende Kuralb hin.
"Alb" bedeutet auch hell, glänzend, ist auch mit dem lateinischen
Wort " albus" verwandt, welches "weiß" übersetzt wird. Unsere Vorfahren
übernahmen wohl den von den Kelten gebrauchten Namen. Der Bachnamen
übertrug sich dann auf die Siedlung, die sich an diesem entwickelte.
Bis ins 16. Jahrhundert wurde unser Dorf "Alben" genannt, ab dann
zur Unterscheidung des Ortes Alben an der Steinalb ( Niederalben)
noch "Ober" vorangestellt, um eventuellen Missverständnissen entgegenzuwirken.
Kelten und Römer
Wir wissen sehr wenig über die vorgeschichtliche Besiedlung unserer
Region, doch können wir davon ausgehen, dass die Kelten schon einige
Jahrhunderte vor Christus das Nahe-, Glan- und Hunsrückgebiet bewohnten.
Da die Kelten keine Schrift entwickelten, ist man auf die spärlichen
Kulturfunde wie Gräber und Gebbrauchsgegenstände angewiesen, um
über Ansiedlung und Leben etwas in Erfahrung bringen zu können.
Einige Jahrhunderte vor Christus, bis etwa 5o Jahre vor Christus,
verdrängten germanische Stämme die keltischen Ureinwohner oder vermischten
sich mit ihnen. Um 50 vor Christus wurde unser Gebiet römisch, die
Eroberer standen am linken Rheinufer und unsere Gegend wurde der
Provinz Gallia Belgica angegliedert. Zahlreiche römische Funde liefern
den Beweis, der doch einige Jahrhunderte andauernden römischen Herrschaft.
Der "Steinerne Mann" beim Mayweilerhof soll ein römischer Ausschauposten
gewesen sein, eine Jupitersäule soll auf der Anhöhe gestanden sein,
daher der Name. Ob die südlich von Oberalben auf dem Höhen-rücken
von Körborn nach Rathsweiler verlaufende Straße tatsächlich eine
Rümerstraße gewesen ist, wurde von Historikern angezweifelt, für
die Bevölkerung jedoch stellt sie ein Überbleibsel aus der Römerzeit
dar.
Oberalben zur Zeit der Franken
Vordringende germanische Stämme eroberten Ende 4. Und Anfang 5.
Jahrhundert Gebiete am Rhein, so dass die Römer zurückgedrängt und
schließlich zur Aufgabe dieser Gebiete gezwungwn waren. In der 2.
Hälfte des 5. Jahrhunderts waren dies auf pfälzischem Boden zunächst
die Alemannen. Diese wurden aber von ihren großen Gegenspielern,
den Franken, verdrängt. Ob nach Abzug der Römer in unserer Gegend
eine fast 200 Jahre dauernde Siedlungslücke bestanden hat oder ob
eine alemannische Restbevölkerung hier wohnen blieb, wegen der Häufigkeit
der "alb"-Bäche in vorwiegend alemannischen Siedlungsgebieten, kann
nicht endgültig geklärt werden. Dem berühmtesten König der Franken,
Chlodwig ( von 466 bis 511 ) ,gelang es durch rücksichtsloses Vorgehen,
sich in den ehemaligen römischen Provinzen durchzusetzen. Der Merowinger
verstand es, sich zum Alleinherrscher über alle fränkischen Stämme
zu erheben und auch die Alemannen in der legendären Schlacht bei
Tolbiacum ( das belgische Zülpich ) im Jahre 486 zu besiegen. Der
Legende nach bekannte sich der noch heidnische Chlodwig zum Christentum.
Aus Dankbarkeit für den siegreichen Ausgang der Schlacht ließ er
sich als sichtbares Zeichen seiner Dankbarkeit taufen und mit ihm
mussten sich auch alle Franken taufen lassen, weniger aus christlicher
Überzeugung, mehr aus politischer Notwendigkeit, um die vielen religiösen
heidnischen Unterschiede der fränkischen Teilstämme im Christentum
zu vereinigen. Die Taufe vollzog der berühmte Erzbischof Remigius
von Reims ( von 440 bis 533 ), dem Chlodwig als Gegenleistung eine
Landschenkung gemacht haben soll, mit den Orten Cosla und Gleni
( Kusel und Altenglan ). Das Land wurde später das Remigiusland
und Oberalben war ein Dorf an der nördlichen Grenze des Remigiuslandes.
Diese Landschenkung des Chlodwig an Remigius hat nie stattgefunden,
trotzdem bestanden Beziehungen zur Reimser Kirche. Das sogenannte
Remigiusland war Landbesitz der Reimser Kirche, später des Klosters
St.Remi. Im Gegensatz zu Disibod und Pirminius, deren Anwesenheit
im pfälzischen Raum historisch belegt, war Remigius nie in unserer
Gegend, obwohl er bis in unser Jahrhundert als einer der drei pfälzischen
Glaubensboten galt. Dass dieses historische Ereignis nicht mehr
in seinem zeitllich wahren Ablauf nachzuvollziehen ist , haben wir
dem Reimser Erzbischof Hinkmar ( von 845 bis 882 ) zu verdanken,
der Geschichtsfälschung betrieb, um den fernen Reimser Landbesitz
abzusichern. Dieser war im Laufe der Zeit zu einem Objekt der Begierde
ob der umfangreichen Abgaben an die Reimser Kirche geworden. Wahrscheinlich
vernichtete Hinkmar historische Unterlagen über die tatsächliche
Landübernahme, fertigte Testamente an, die er aus verständlichen
Gründen dem berühmten Remigius zuschrieb, wollte mit seinem und
Chlodwigs Namen den dreisten Überfällen der weltlichen Herrscher
auf das Remigiusland Einhalt gebieten und so den Reimser Landbesitz
schützen. Nach dem Vertrag von Verdun im Jahre 843 gehörte Reims
nun zu Frankreich und Oberalben als Bestandteil des Remigiuslandes
lag in deutschem Gebiet.
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Oberalben - Grenzort am nördlichen Rande
des Remigiuslandes
Weil Oberalben Grenzort war und die Kuralb, von Frohnbach herfließend
bis zur Dorfbrücke Stegbach genannt, eine natürliche und eine politische
Grenzlinie bildete, wurde Oberalben in verschiedenen Urkunden über
Grenzverläufe und Besitzverhältnisse des Remigiuslandes , sogenannte
Weistümer oder Gerichte, erwähnt. 1) Das Weistum von1355 Es ist
die älteste erhaltene Grenzbeschreibung des Remigiuslandes, der
Ortsname fehlt, es werden nur die Bäche Frohnbach und Kuralbe erwähnt.
2) Das Landgericht zu Baumholder, wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert.
Die Nordgrenze des Remigiuslandes fiel mit der Grenze des Baumholderer
Landgerichts zusammen.Erwähnt werden die Kuralb, Ortsbezeichnung
ist "Alben " 3) Das Weistum von 1541 Das Weistum gibt genaue Grenzverläufe
des Remigiuslandes an, nennt unseren Ort " Alben ", noch ohne das
unterscheidende " Ober " für Oberalben und den Bach, die Churalbe,
auch als Kaueralp benannt. 4) Das Weistum des Kuseler Gerichtsbezirks
von 1599 Obwohl das Remigiuland zu diesem Zeitpunkt politisch nicht
mehr existiert, es war längst im Herzogtum Pfalz - Zweibrücken integriert,
sind hier noch die alten Grenzen beschrieben. Nun heißt unser Ort
"Oberalben", auch die Kuralb wird erwähnt, ein Haus "über der Kuralb"
gehört gehört zum Baumholderer Landgericht. (Im Bericht des herzoglichen
Beamten Johann Schlemmer von 1570/ 71 sind es noch zwei Häuser ).
Oberalben unter der Herrschaft der Nahegaugrafen
bis zu den Grafen von Veldenz
Von den Franken wurde die Gaueinteilung durchgeführtund unser Remigiusland
lag im Nahegau. Adelsfamilien wie die Hattonen( von 756 bis 837
) übten das Grafenamt aus. Nach der Aufteilung des Reiches ( Verdun
843 ) bildeten sich allmählich Nationalstaaten , unser Gebiet befand
sich im deutschen Reich, die rechtmäßigen Besitzer ( Reims ) gehörten
nun zu Frankreich. Nach den Hattonen herrschten hier die Walahonen,
es folgten die Familien der Konradiner, dann die Salier mit den
Gaugrafen Werner und Konrad dem Roten.Ab 1024 stellten die Salier
die deutschen Könige und Kaiser und konnten wegen der vielfältigen
reichspolitischen Aufgaben die Grafschaften nicht mehr alleine verwalten.
Deshalb setzten sie Untergrafen ein: die Emichonen (von 960 bis
1065 ). Die Emichonen spalteten sich um das Jahr 1000 in drei Nachfolgegrafschaften:
a) die Wildgrafen b) die Raugrafen c) die Veldenzer. Von nun an
sind es die Veldenzer, die über unser Gebiet bestimmen, sie teilten
und vererbten das Land, die Grenzen verfestigten sich, es entwickelte
sich die Territorialherrschaft. Dass das Remigiusland im Nahegau
lag, die Eigentümer aber weit weg in Reims saßen, gab immer wieder
zu Streitereien Anlass, weil die Remigiuslandbewohner umfangreiche
Abgaben an die Mönche nach Kusel, dann auf den Remigiusberg leisteten.
Als die widerrechtlichen Übergriffe auf den Kirchenbesitz überhand
nahmen, wurde das Remigiusland in eine Vogtei umgebildet, doch die
weltlichen Herren verletzten weiterhin die Rechte der Reimser, obwohl
sie diese doch eigentlich schützen sollten. Der Bischof und später
der Abt von St. Remi musste sich ständig den Besitz und die Rechte
bestätigen lassen. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass unser
Ort Oberalben als Alba in einer solchen Bestätigungsurkunde nachweislich
am 21. August 1149 seine Ersterwähnung fand. Die Urkunde ist in
lateinischer Sprache abgefasst und von dem späteren Stauferkaiser
Konrad III. beglaubigt. ( hier die lateinische Urkunde oder zumindest
einen Auszug mit dem Wort ALBA und die deutsche Übersetzung ). In
der Urkunde von 1149 wird auch Milwilre erwähnt, das bedeutet Mayweiler
oder Meinweiler und verweist auf den untergegangenen Ort oberhalb
von Blaubach hin. 1259 erlosch die 1. Veldenzer Linie mit Graf Gerlach
V. Seine Tochter Agnes heiratete 1408 Heinrich von Geroldseck um
1270 und stiftete die 2. Veldenzer Linie. Der letzte Veldenzer ,
Friedrich III. , starb im Jahre 1444. Seine Tochter Anna heiratete
den Pfalzgrafen Stephan. Durch diese Heirat gelangte die Grafschaft
Veldenz und damit das Remigiusland mit Oberalben zum Herzogtum Zweibrücken.
Von nun an waren die Herzöge von Zweibrücken die neuen weltlichen
Herren für Oberalben.
Oberalben unter Pfalz - Zweibrücken
Das Herzogtum Zweibrücken wurde in 8 Oberämter und in 6 Ämter eingeteilt,
diese wiederum in 8 Schultheißereien. Oberalben gehörte zum Oberamt
Lichtenberg und zur Schultheißerei Ulmet oder Flurskapelle. Fälschlicherweise
nannte man die Schultheißerei Ulmet Amt Ulmet ( siehe Wappen von
Oberalben ). Die Bewohner mussten nun hohe Abgaben an die Zweibrücker
Herzöge leisten und für Frondienste zur Verfügung stehen. Im jahre
1526 wurde unter dem Zweibrücker Herzog die Reformation eingeführt.
Danach brachen die Beziehungen zu Reims endgültig ab. Ludwigs Sohn,
Herzog Wolfgang, kaufte 1550 den Reimsern das Remigiusland ab Nun
war eine rechtmäßige Grundlage geschaffen. Seit dieser Zeit waren
die Bewohner von Oberalben nur noch dem Herzog von Zweibrücken verpflichtet.
Oberalben im 17. und 18. Jahrhundert
Die Zeit war geprägt durch verheerende Kriege.Der 30jährige Krieg
brachte unsägliches Leid über die Bevölkerung. Wahrscheinlich wurde
auch Oberalben zerstört und erholte sich erst nach vielen Jahren
wieder. Doch bereits 1675 soll Oberalben erneut heimgesucht worden
sein, die Franzosen brannten das Dorf nieder, in dem sogenannten
Reunionskrieg, in dem Ludwig XIV. die Erbansprüche der Lieselotte
von der Pfalz geltend machte . Gegen Ende des 18. Jahrhunderts eroberten
die französischen Revolutionstruppen unser Land, Oberalben wurde
französisch und gehörte 1798 zum Departement Sarre und zum Kanton
Kusel . Bis 1816 dauerte die französische Fremdherrschaft. Ab 1816,
nach dem Wiener Kongress, kam die Pfalz und damit Oberalben zu Bayern
bis zum zweiten Weltkrieg.
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